Samstag, 8. März 2025

Freiheit


Das ist der Inbegriff meiner Freiheit: mich nicht durch die Tage schieben zu lassen wie das Geröll einer Steinlawine, sondern entschlossen weiterzugehen auf der Wanderung meines Lebens.

Barbara Bleisch, Mitte des Lebens, Hanser Verlag, S.242.

Freitag, 7. März 2025

Leben

Sich nie zu verirren heisst, nicht zu leben.

Rebecca Solnit in Barbara Bleisch, Mitte des Lebens, Hanser Verlag, S.229

Donnerstag, 6. März 2025

Staunen und Offenheit

Zu staunen bedarf also einer Stimmung der Offenheit oder Empfänglichkeit für die sprechende Welt, die einen umgibt – ansonsten bleibt sie für einen stumm.

Barbara Bleisch, Mitte des Lebens, Hanser Verlag, S.221

Mittwoch, 5. März 2025

Lebendig sein


In der begrenzten Zeit, die mir noch bleibt, will ich nur noch lebendig sein. Alles andere zählt nicht.

Barbara Bleisch, Mitte des Lebens, Hanser Verlag, S. 227

Dienstag, 4. März 2025

Leben

Der Mensch ist meist „uneigentlich", weil er sich an dem orientiert, was „man" tut und sagt, an Konventionen Erwartungen, Rollenbilder. Ein gutes und sinnvolles Leben ist uns laut Heidegger nur geschenkt, wenn wir uns aus diesen Verblendungszusammenhängen lösen und in die „Eigentlichkeit" finden. Die Tatsache, dass unser Leben begrenzt ist und wir also sterblich sind, ist dabei hilfreich: Nur wenn wir die Sterblichkeit ernst nehmen, dieses radikale Ende, sind wir ihm zufolge in der Lage, uns hier und jetzt zudem zu entschliessen, was unsere Existenz im Kern ausmacht.

Barbara Bleisch, Mitte des Lebens, Hanser Verlag, S.64-65.

Montag, 3. März 2025

Glauben

Die viel gepriesene Freiheit der westlichen Gesellschaft besteht oft nur darin, die Abhängigkeiten permanent zu wechseln.

Tobias Haberl, Der Wille zum Glauben, Sternstunde Philosophie, 22.12.24

Samstag, 1. März 2025

Ehrfurcht und Demut?

Gott ist gegenwärtig.

Lasset uns anbeten
und in Ehrfurcht vor ihn treten.
Gott ist in der Mitte.
Alles in uns schweige
und sich innigst vor ihm beuge.
Wer ihn kennt, wer ihn nennt,
schlag die Augen nieder;
kommt, ergebt euch wieder.

Text: Gerhard Tersteegen (*1697 †1769)

Gott ist von je her ein streitbarer Begriff. Vom patriarchalen mächtigen Schöpfergott bis hin zum reinen Gewahrsein/Bewusstsein/bedingungsloser Liebe kann alles darin gedeutet werden. Das einzig Sichere: wir werden es mental nie fassen können. Es gibt keinen Anspruch auf DIE Wahrheit. Alle Dispute führen unweigerlich in die Sackgasse. 

Eine integrale Haltung zeichnet sich aus im „Raum-halten-können" für verschiedene „Glaubens-Konzepte" nebeneinander. Sowohl wissenschaftliche und atheistische wie auch religiöse und spirituelle Konzepte sind notwendige Puzzleteile, um dem Geheimnis Leben näher zu kommen. 

Entscheidend ist, in welcher Haltung wir leben. Nehmen wir alles als selbstverständlich an oder lassen wir uns wieder tief berühren von diesem unfassbaren Geheimnis, wie Gerhard Teerstegen. Ehrfurcht und Demut entspringen seiner Erfahrung. Können wir das heute noch fühlen … und entsprechend handeln?

Madeleine