Dienstag, 4. März 2025

Leben

Der Mensch ist meist „uneigentlich", weil er sich an dem orientiert, was „man" tut und sagt, an Konventionen Erwartungen, Rollenbilder. Ein gutes und sinnvolles Leben ist uns laut Heidegger nur geschenkt, wenn wir uns aus diesen Verblendungszusammenhängen lösen und in die „Eigentlichkeit" finden. Die Tatsache, dass unser Leben begrenzt ist und wir also sterblich sind, ist dabei hilfreich: Nur wenn wir die Sterblichkeit ernst nehmen, dieses radikale Ende, sind wir ihm zufolge in der Lage, uns hier und jetzt zudem zu entschliessen, was unsere Existenz im Kern ausmacht.

Barbara Bleisch, Mitte des Lebens, Hanser Verlag, S.64-65.

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