Selbst inmitten des Nichtwissens, des Nichtsehens, des blinden Umherirrens gibt es etwas, eine unaufhörliche Präsenz, die Schritt hält.
Clarissa Pinkola Estés
Selbst inmitten des Nichtwissens, des Nichtsehens, des blinden Umherirrens gibt es etwas, eine unaufhörliche Präsenz, die Schritt hält.
Clarissa Pinkola Estés
Manche meinen, ein Segenswunsch sei nur Wortgeklingel. Aber angesichts Ihrer Hoffnung, Ihrer Liebesfähigkeit, Ihrer Sehnsucht nach Seele und Geist, Ihrer schöpferischen Energie, Ihrem brennenden Interesse an einem erfüllten Leben ist dieser Segenswunsch, liebe Tochter, nicht nur Wortgeklingel. Nein, dieser Segenswunsch ist eine Prophezeiung:
«Wenn einer wirklich lebt, dann tun’s die anderen auch»
.. Was sie meinte, war Folgendes: Wenn eine Seele sich entschieden dafür einsetzt, so lebendig wie möglich zu leben, dann werden viele andere in ihrer Nähe «Feuer fangen». Wenn man trotz Hindernissen, Beschränkungen oder gar Verletzungen den Durchbruch schafft zum wahren Leben, werden auch die Lebewesen ringsum – Kinder, Freunde, Kollegen, Fremde, Tiere und Pflanzen – ein erfülltes Leben führen. «Wenn einer wirklich lebt, dann tun’s die andren auch» Das ist die wichtigste Pflicht der weisen Frau: so zu leben, dass andere dadurch beflügelt werden; auf seelenvolle Weise zu leben, damit die anderen sehen, wie das geht.
Clarissa Pinkola Estés in «Der Tanz der Grossen Mutter»
Seien Sie beseelt und vergeistigt!
Wählen Sie, was Ihr Herz, Ihr Denken und Ihr Leben grösser und nicht kleiner macht …
Nehmen Sie auf, was Ihr Herz, Ihr Denken, und Ihr Leben vertieft und nicht abstumpft …
Entscheiden Sie sich für das, was Sie tanzen lässt und nicht länger beeinträchtigt oder einschläfert …
Seele und Geist verfügen über gute Instinkte. Nutzen Sie sie.
Seele und Geist besitzen die grossen Gaben des Herzens. Entfalten Sie sie.
Seele und Geist haben die Fähigkeit, weit in die Ferne zu sehen, sich ins Zeug zu legen und auf angenehme Weise zu heilen.
Setzen Sie sie ein.
Clarissa Pinkola Estés in «Der Tanz der Grossen Mutter»
Der Begriff Comadre drückt im Spanischen annähernd folgendes aus:
«ich bin deine Mutter und zugleich bist du meine Mutter»
Er wird verwendet, um eine enge Beziehung zwischen Frauen zu umschreiben,
die einander im Auge behalten, zuhören, belehren,
und zwar so,
dass die Seele immer mit eingeschlossen und manchmal auch direkt genannt oder angesprochen wird.
Clarissa Pinkola Estés in «Der Tanz der Grossen Mutter»
Du liebe tapfere Seele …
Willkommen …
Tritt ein, tritt ein …
Ich habe auf dich gewartet … ja, auf dich und deinen Geist! Ich bin froh, dass du den Weg hierher gefunden hast…
Komm, setz dich eine Weile zu mir. Wir wollen uns abseits der «vielen unerledigten Dinge» etwas Zeit füreinander nehmen. Für alles andere wird später noch Zeit genug sein.
[…]
Sitzen wir also ein wenig zusammen, comadre, nur wir zwei … und jener Geist, der von selbst entsteht, wann immer zwei oder mehrere Seelen mit gegenseitigem Respekt zusammentreffen, wann immer zwei oder mehr Frauen über die «wirklich wichtigen Dinge» sprechen.
Hier, an dieser abgelegenen Zufluchtsstätte, ist die Seele zugelassen … und soll sich aussprechen. Hier wird deine Seele in guter Begleitung sein. Ich gebe dir mein Wort, dass sie hier, anders als in vielen Bereichen der Aussenwelt, sicher ist. Bleib gelassen, comadre, hier ist deine Seele in Sicherheit.
Clarissa Pinkola Estés in «Der Tanz der Grossen Mutter»
Viel Heilung entsteht aus einem verwundeten Selbst.
Das verständnisvolle und einfühlende Selbst schafft tiefe Heilung.
Wenn wir mutig unseren eigenen Schmerz erforschen, werden wir einsichtiger, eigenständiger und wacher für die wesentlichen Qualitäten des Heilers.
Die Wunde wird zu unserem Geschenk.
Clarissa Pinkola Estés
„Ein guter Mensch zu sein bedeutet, eine Art Weltoffenheit zu haben, die Fähigkeit, unsicheren Dingen zu vertrauen, die sich Ihrer eigenen Kontrolle entziehen, was dazu führen kann, dass Sie unter sehr extremen Umständen, für die Sie keine Schuld tragen, erschüttert werden. Das sagt etwas sehr Wichtiges über den Zustand des ethischen Lebens aus: dass es auf dem Vertrauen in das Ungewisse und auf der Bereitschaft zur Entblößung beruht; Es basiert darauf, eher wie eine Pflanze als wie ein Juwel zu sein, etwas ziemlich Zerbrechliches, dessen ganz besondere Schönheit jedoch untrennbar mit dieser Zerbrechlichkeit verbunden ist.“
Martha C. Nussbaum