Zu den grundlegenden spirituellen Praktiken am Benediktushof gehört das Verneigen. Viele Dutzend Male täglich: beim Betreten und Verlassen der Übungsräume, zu Beginn und am Ende des Sitzens in Stille und des achtsamen Gehens, vor und nach dem Essen, etc. Für Menschen, die in keiner formalen spirituellen Praxis beheimatet sind und an den Hof kommen, ist das oft zunächst befremdlich. Was soll das Verneigen? Wozu verneigen? Vor wem oder was verneige ich mich? Was also hat es auf sich mit dieser Praxis? Es geht nicht darum, sich klein zu machen oder zu unterwerfen. Im Gegenteil: Es geht um das Einüben der eigenen Größe und Würde sowie eine grundsätzliche Lebenshaltung. So möchte ich ein Loblied auf das Verneigen in sieben Strophen singen, indem ich seine förderliche Wirkung zu beschreiben versuche: 1. Verneigen als Unterbrechung und Innehalten:Das Verneigen ist jeweils an Übergängen platziert: vom Stehen ins Sitzen, vom Sitzen ins Stehen, vom Stehen ins Gehen, beim Betreten oder beim Verlassen eines Raumes. Es unterbricht einen absehbaren Verlauf, verschafft mir einen Moment des Innehaltens. Es lädt mich damit zur bewussten und vergegenwärtigten Anwesenheit ein. von Sven-Joachim HaackKontemplationslehrer "Wolke des Nichtwissens" |
Sonntag, 3. September 2023
Loblied auf das Verneigen 1 (Newsletter Benetiktushof)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.