So lädt uns das Verneigen in der formalen Praxis immer wieder zum Aufwachen, zur Anwesenheit, zur Vergegenwärtigung im Ablauf eines Kurstages ein.
Es stellt also eine Art Prototyp für die alltägliche Gestaltung der Übergänge dar:
Lebenskultur aus der Stille.
5. Verneigen als Hingabe und Einordung:
Zum Verneigen gehört eine Dimension, die weit darüber hinaus geht: Ich stelle mich in einen größeren Zusammenhang und gewahre die Wirklichkeit, die weit über mich hinausreicht. Dies mag sich beim Betreten des Raumes in der Hinwendung zum Altar und seinen Symbolen oder in der ungerichteten Verneigung in den Raum hinein ausdrücken. Damit ordne ich mich in einen umfassenderen Zusammenhang ein, übe Hingabe an diesen Moment ein und betrete einen Raum, jenseits der Ansprüche an mich, eigene oder fremde, um das Wunder zu gewahren, welches dieser Augenblick darstellt und das ich selbst bin.
von Sven-Joachim Haack
Kontemplationslehrer "Wolke des Nichtwissens"
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