Die letzte Befreiung vom nichtexistenten Ego ist die Einsicht, dass es im Grunde irrelevant ist. Solange es als relevant angesehen wird, entsteht es ständig neu. Alle guten Vorsätze dieser Welt nähren es. „Ich befreie mich Tag für Tag etwas mehr von mir selbst, eines Tages werde ich mich ganz von mir gelöst und absolut kein Ego mehr haben." Wie klingt das in deinen Ohren? Nach Ego.
Aber wenn das Ich in einem Augenblick der inneren Einkehr als irrelevant erkannt wird, ist das Spiel vorbei. Es ist wie bei jemandem, der Monopoly spielt und denkt, sein Leben hinge davon ab, dass er das Spiel gewinnt, bis ihm plötzlich dämmert, dass es völlig belanglos ist - es spielt keine Rolle. Er spielt vielleicht weiter. Oder er steht auf und holt sich ein Sandwich. In diesem Leben geht es nicht darum, das spirituelle Spiel zu gewinnen; es geht darum, aus dem Spiel zu erwachen.
Adyashanti, Tanzende Leere, S. 129f.
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