Diese scheinbar schlichte Frage unseres Sinn-Salons am kommenden Freitag hat es in sich. Da stecken mehrere Fragen drin. Zum Beispiel die folgende: Ist dein Gott persönlich? Ist er/sie/es ein Gegenüber? Diese Frage kann dir von einem Christen einer Freikirche gestellt werden, aber auch in einem Ashram in Indien.
Dazu mache ich hier eine Ausnahme und erzähle etwas von mir - als wären wir schon zusammen im Sinn-Salon und würden miteinander diese Frage erforschen:
Ich bin in einem lebendigen, kraftvollen, katholischen Glauben aufgewachsen. Ich habe Gotteserfahrungen gemacht als Kind und als Jugendlicher und als Erwachsener. Ich habe an Gott geglaubt, ich war auf ihn bezogen, auf ihn ausgerichtet. Da war immer ein Altar, eine Mitte. Da war immer ein Wesen, das ich zu erreichen versuchte. Und das ich in besonderen Momenten auch erlebte. Irgendwann war das Wort „Gott" so voll geworden, so überladen, dass ich zu würgen begann, wenn ich es aussprechen wollte. Ich verlor meine Zugänge, meine Vorstellungen, verlor „Gott". Ich wurde leer. Ich verlor sehr viel. Ich wurde still, begann zu horchen. Eine ebenso erschreckende wie befreiende Leere trat ins Bewusstsein.
Dieses Horchen und einfach Da sein verband mich mit allen Menschen, allen Wesen, allen Religionen. Spiritualität wurde zu wirklich ganz da sein.
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