Samstag, 29. Juni 2024

Text von Sundar Dreyfus

Seine Worte sprechen uns sehr an, darum möchten wir heute diesen Text mit euch teilen: 

„Liebe Freundinnen und Freunde des Zentrums der Einheit Schweibenalp

Seit Jahren alle drei Monate werde ich gebeten, für diesen Newsletter einen Beitrag zu schreiben. Mir fällt als Gründer und Schirmhalter die Rolle zu, euch als Individuen und als Menschheitsgruppe auf dem Weg anzusprechen. Was ist wesentlich? Immer und gerade jetzt? Im Zeitlosen und in der Zeit? Worauf kommt es an? Und wie können wir das Wesentliche in uns verwirklichen und in die Welt bringen?
Ob wir die Menschheitsgeschichte seit Corona betrachten, seit Beginn des digitalen Zeitalters, seit Beginn des industriellen Zeitalters, seit der ersten Kernspaltung, seit der Geburt Jesu Christi, Buddhas, Krishnas, seit der letzten Eiszeit oder dem letzten Einschlag eines grossen Meteors und der Zerstörung von 90 % des Lebens oder oder – jede dieser Sichtweisen lässt uns eine andere Weltsicht und Lebenseinstellung haben, in der auch Sinn und Zweck des menschlichen und allen Lebens unterschiedlich sind.
Das Hier und Jetzt eines Steins, einer Pflanze, einer Mücke, einer Schnecke, eines Spatzen, eines Elefanten, eines hungrigen Kindes im Sudan, eines Soldaten im Schützengraben der Ukraine, eines Bauern auf dem Felde, zweier Liebender ineinander versunken, eines Hollywoodstars bei der Preisverleihung, eines Mönchs, einer Nonne in der täglichen Praxis, eines Suchers, einer Sucherin nach der letzten Wahrheit – alle diese Lebensformen sind unvergleichbar, aber gleich wertvoll.
Ich sitze zum Beispiel gerade in einer Wartehalle des Flughafens München und sehe die unterschiedlichsten Augen, Gesichtsausdrücke, Körperhaltungen, Kommunikationsweisen. Jede spricht von einem anderen Schicksal, anderer Gestimmtheit, anderer Lebenshaltung, anderer sozialer oder kultureller Identifikation.
Wenn ich mich so der Menschheit und der Welt zuwende, kommen viele Fragen hoch. Doch welche sind wesentlich und welche sind hilfreich zur Umsetzung in verbesserte Lebensumstände für Mensch, Tier, Natur?
Die Antwort auf diese vielen Fragen lautet für mich: Es kommt nur auf zwei Grössen an, und zwar das Bewusstsein als solches sowie das bewusst empfindende Herz und dessen innere und äussere Aktionen. Das ist nicht neu. Dies haben schon grosse Philosophen und alle spirituellen Lehrer*innen gelehrt.
Je mehr die Menschen im Aussen der mechanischen, materiellen Welt engagiert und identifiziert sind, desto weniger beachten sie das, was hinter dieser Kulisse liegt. Sie werden tatsächlich zur Materie, zu reiner Physis, und ihre Emotions- und Gedankenkörper sind dann nur Funktionen dieser Physis – nicht mehr. Wenn Überleben das Thema ist, und das ist es meist, wird Menschsein nur das sein. Aber sind wir wirklich nur zeitlich bedingte und begrenzte Wesen oder zeitlos, ewig, in möglicher unendlicher Entfaltung?

Ja, sowohl die Physis als auch das Fühlen und Denken können viel höher dimensional und ethisch höher motiviert sein. Dann werden höhere Zentren und Lebensthemen erwachen. Der grosse Schritt, der heute geschehen möchte, ist, das reine Bewusstsein und die bedingungslose Liebe in allen Welten und Dimensionen der Schöpfung und des Menschseins zu aktivieren und zu erfahren.
Die Frage, die bleibt, ist – wie? Die Antworten der letzten Jahrtausende waren immer dogmatisch, begrenzend und ausgrenzend. Nur die Männer, nur ohne Eros, nur in Armut, nur durch Christus, Mohammad, Buddha ... nur Weisse, nur wer diese jene Gebete betet oder Übungen macht – endlose Unterdrückung, Bereicherung, Korruption, Kriege, Morde, Kinds- und Frauenschändung im Namen aller missbrauchten göttlichen Namen.
Wie also? Ganz einfach. Egal, was du tust, und wie du lebst, solange du niemanden bewusst verletzt, kommt es nur auf das Folgende an:
– auf die Liebe, die du zu dir, zum Nächsten, zur sichtbaren und unsichtbaren Welt in dir aktivierst und in deinem Leben umsetzt und
– auf das Bewusstsein, das Gewahrsein, den Geist des Ungetrennten, eingebettet in der ganzen Einfachheit und Komplexität des Ganzen, das eins ist.
Und doch – um diese Parameter in dir zu erwerben, zu aktivieren, dazu braucht es etwas und zwar unabdingbar: die Sehnsucht, die dich diese Fragen Tag und Nacht immer wieder jahraus jahrein ins Zentrum deines bewussten Seins rücken lässt. Und dafür bietet uns das Leben vierundzwanzig Stunden pro Tag eine Gelegenheit nach der anderen, die Liebe und den Geist des Einsseins und des Ungetrenntseins in jeder Zelle, jedem Gefühl und jedem Gedanken zu üben und zu manifestieren.
Wozu dann die Schweibenalp? Wozu unsere Lebensgemeinschaft? Wozu ein Tempel, eine Feuerstelle, Rituale, Gebete? Tatsächlich gibt es für solche Übungsstrukturen gute Gründe. Wenn du beispielsweise selbstständig bist, gehört das Ergebnis dir. In der Gemeinschaft dagegen, in unserer «Ashramform», gehört das Ergebnis der ganzen Menschheit.
Ohne Disziplin und höchste selbstlose Motivation (Karmayoga), sowohl physisch, emotional-ethisch und gedanklich, kann sich ein Bewusstseins-, Gefühls-, Seelen- und physischer Lichtleib nicht aus der Dunkelheit und Begrenztheit des Egos entfalten und erheben und du dich wie ein Adler in die höheren Ebenen deines eigenen Seins entwickeln und dein Potenzial aktivieren.
Die Transmutation und Transformation, die sich bei der Entwicklung der Raupe zum Schmetterling instinktiv, ja automatisch vollzieht, muss sich der Mensch mit Willen, Ausrichtung, Intention und grösster Begeisterung und der Bereitschaft zum Tod
seiner egoistischen und destruktiven Programme erarbeiten. Dabei hilft uns die ganze geistige Welt, und alle Engel und aufgestiegenen Meister feuern uns an, und ihre Antwort auf unseren Einsatz ist Gnade.
Zum Schluss noch etwas anderes: Schon mehrmals habe ich euch herausgefordert und gebeten, mit uns in Dialog zu treten. Bisher vergeblich. 
Nun, ich bin bekannt dafür, einer zu sein, der nicht aufgibt, wenn er eine Vision hat. Schreibt uns! Kommuniziert mit uns! Es würde uns freuen.
Om namaha Shivaya Sundar"





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