Freitag, 29. Mai 2020

Kein Name genügt

„In der Zen-Meditation sitzen wir da und lassen die ganze Welt um uns verschwinden. Und wir vermissen nichts. Im Gegenteil: es eröffnet sich ein unendlich weiter Raum, der als das ‚Eigentliche' erscheint. Er besteht ganz unabhängig davon, wie sich die einzelnen Formen und Ereignisse der Welt gestalten. Die Buddhisten sprechen da vom ‚Absoluten'. Demgegenüber bezeichnen sie die Erscheinungen der Welt als ‚relativ', denn alles was erscheint, muss wieder vergehen. Was dem gegenüber Bestand hat, ist unfassbar. Es mag das Göttliche genannt werden, oder die Leere; die Fülle oder das Unermessliche, und es gibt noch tausend andere Namen dafür. Und kein Name genügt, weil es nicht zu beschreiben ist. Dennoch ist dieses Eigentliche nicht getrennt von unserer Erscheinungswelt, nicht von uns selbst. Leere und Form sind eins...

Dieter Wartenweiler, Zen-Lehrer

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