Das Problem in einer von Medien übersättigten Gesellschaft ist, dass der Bürger keinen direkten Zugang mehr zu wichtigen Ereignissen hat. Praktisch sein gesamtes Wissen über die Welt stammt aus zweiter Hand, aus Quellen, die die Realität selektieren, vereinfachen und verzerren - selbst wenn sie sich bemühen, dies nicht zu tun, was nicht immer der Fall ist. Mit anderen Worten: Der Bericht ist nicht die Wirklichkeit, sondern ein Artefakt des Berichterstattungsprozesses. Die Fakten mögen im Großen und Ganzen korrekt sein, aber was in den Medien erscheint, ist immer eine "Geschichte", die ein falsches Gefühl der Wahrhaftigkeit vermittelt, wenn Statistiken und Aussagen durch die Berichterstattung selbst zur Realität aufgeblasen werden. Selbst wenn die Medien ihr Bestes tun, um die Welt getreu darzustellen, nimmt der Leser eine Realität auf, die von anderen für ihn fabriziert wurde.
The problem with living in a media-saturated environment is that the citizen no longer has direct access to important events. Virtually all of his knowledge of the world is secondhand, obtained from sources that select, simplify, and distort reality—even if they try hard not to, which is not always the case. In other words, the report is not the reality; it is an artifact of the reporting process. The facts may be accurate as far as they go, but what appears in the media is always a “story” that creates a false sense of verisimilitude when statistics and statements are inflated into reality by the reporting process itself. Thus even if the media do their utmost to represent the world faithfully, the reader imbibes a reality fabricated for him by others.
Ophuls, William. Requiem For Modern Politics (1997)
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