Wissenschaftliche Erklärungen waren für den menschlichen Intellekt vielleicht befriedigender als die Mythen, die sie ersetzten, aber das menschliche Herz litt darunter, dass es keine Möglichkeit hatte, das Geheimnis von Sein und Nichtsein zu verstehen oder zu vermitteln. Daher, so Jung, "bereichert uns das moderne Wissen nicht", sondern es "entfernt uns mehr und mehr von der mythischen Welt, in der wir einst von Geburt an zu Hause waren", und entzieht uns so die Quelle unseres psychischen Reichtums. Das Ergebnis dieser Verarmung sind Wurzellosigkeit, Orientierungslosigkeit, Einsamkeit, Angst, Entfremdung und ein allgegenwärtiges Gefühl von Verlust - ein Gefühl, über einem Abgrund metaphysischer Bedeutungslosigkeit zu schweben.
Scientific explanation was perhaps more satisfying to the human intellect than the myths it replaced, but the human heart suffered from having no way of understanding or communicating the mystery of being and nonbeing. Hence, said Jung, modern “knowledge does not enrich us,” but by “remov[ing] us more and more from the mythic world in which we were once at home by right of birth,” it strips away our source of psychic wealth. The result of this impoverishment is rootlessness, disorientation, loneliness, anxiety, alienation, and a pervasive sense of loss—a feeling of being suspended over an abyss of metaphysical meaninglessness.
Ophuls, William. Requiem For Modern Politics (1997)
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