Dienstag, 31. Dezember 2019

Finden


Ich suche nicht – ich finde.

Suchen – das ist Ausgehen von alten Beständen und ein Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuem.

Finden – das ist das völlig Neue!

Das Neue auch in der Bewegung. Alle Wege sind offen und was gefunden wird, ist unbekannt. Es ist ein Wagnis, ein heiliges Abenteuer!

Die Ungewissheit solcher Wagnisse können eigentlich nur jene auf sich nehmen, die sich im Ungeborgenen geborgen wissen, die in die Ungewissheit, in die Führerlosigkeit geführt werden, die sich im Dunkeln einem unsichtbaren Stern überlassen, die sich vom Ziele ziehen lassen und nicht – menschlich beschränkt und eingeengt – das Ziel bestimmen.

Dieses Offensein für jede neue Erkenntnis im Aussen und Innen: Das ist das Wesenhafte des modernen Menschen, der in aller Angst des Loslassens doch die Gnade des Gehaltenseins im Offenwerden neuer Möglichkeiten erfährt.

Pablo Picasso

Montag, 30. Dezember 2019

Spirituelle Wesen

Wir sind keine Menschen, die eine spirituelle Erfahrung machen, sondern wir sind spirituelle Wesen, die erfahren, Mensch zu sein!

Pierre Teilhard de Chardin


Sonntag, 29. Dezember 2019

Aus einem Reisebericht

Der Grenzposten bestand aus drei Hütten im Nirgendwo, als sollte er die Willkürlichkeit von Grenzen illustrieren.

 

Samstag, 28. Dezember 2019

Liebe 7

Allumfassende Liebe
DU hälst mich sanft
Wenn meine Segel bersten

Und was ich jetzt erkenn'
Durch einen schmalen Spalt:

DU bist auch Tod
Der wartet -
Als Liebesakt
Für dann

Madeleine

Freitag, 27. Dezember 2019

Liebe 6

Allumfassende Liebe
Wenn ich wüsste
Dass es genug ist
Einfach nur immer wieder
In DIR zu sein

Dass es genug ist
Nur im kleinen Kreise
DICH zu verströmen

Dass es genug ist
So beschränkt zu sein

Dass es genug ist
Als mein Beitrag
Für diese Welt

Dann wäre ich
Jetzt einfach Liebe -
Ohne wenn und aber

Madeleine

Donnerstag, 26. Dezember 2019

Liebe 5

Allumfassende Liebe
DU quillst aus mir hervor
Als weicher transparenter Raum

Füllst mich aus
Als Atem meiner Seele

Machst mich frei
Um zu empfangen
Und zu geben

Was könnt' jetzt
heilsamer sein

Madeleine

Mittwoch, 25. Dezember 2019

Liebe 4

Allumfassende Liebe
So warte ich still
Lasse die Kontrolle weg
Wage mich in DEiNE Leere Fülle

Kommt etwas –
Kommt nichts -
Im Vertrauen öffne ich mich ...

Mit Teilhards Worten:
»Hab Vertrauen in das langsame Arbeiten Gottes. Ganz natürlich drängen wir in allen Dingen ungeduldig dem Ziele zu. Wir möchten die Zwischenstufen überspringen. Wir leiden voll Ungeduld darunter, zu etwas Unbekanntem, Neuem unterwegs zu sein. Dabei ist es das Gesetz jedes Fortschreitens, dass sein Weg über das Unbeständige führt–das eine sehr lange Zeit andauern kann! … Deine Gedanken reifen ganz allmählich, lass sie wachsen, lass sie Gestalt nehmen, ohne etwas zu überstürzen! Versuche nicht, sie zu zwingen, so als könntest du heute schon sein, was die Zeit morgen aus dir machen wird. Schenke unserem Herrn Vertrauen, und denke, dass seine Hand dich gut durch die Finsternisse und das Werden führen wird–und nimm aus Liebe zu ihm die Angst auf dich, dich im Ungewissen und gleichsam unfertig zu fühlen«

Teilhard, Briefe von 1916–1919
Aus Energie Liebe

Dienstag, 24. Dezember 2019

Liebe 3

Allumfassende Liebe
DU willst mich von Anstrengung befreien Gibst mir da kein Brot mehr

Lässt mich zappeln
Und ratlos warten
Bis ich nichts mehr weiss

Und DU mich endlich füllen kannst
DU spontane Leichtigkeit

Madeleine

Montag, 23. Dezember 2019

Liebe 2

Allumfassende LIEBE
Immer wieder vergess' ich DICH –
Und immer wieder findest DU mich

DU lässt Arme ausbreiten
Augen leuchten
Mich weich werden
Und berühren

Um DICH mir zu vergegenwärtigen

Madeleine

Sonntag, 22. Dezember 2019

Liebe 1

Weihnachten -
die Geburt der bewussten Liebe?

„Im Weltbild Teilhards ist die Energieform »Liebe« die zentrale Kraft schlechthin für das Fortschreiten der Evolution, für die Weiterentwicklung der Schöpfung. Das Auftreten einer Religion der Liebe in der Geschichte ist also auch naturwissenschaftlich nicht belanglos, sondern logischer Fortschritt in der Entwicklung des Kosmos. Bewusster und gezielter Einsatz dieser Energie durch den Menschen bedeutet Mitwirken an der Schöpfung."

aus Raimund Badelts Buch „Energie Liebe"

Samstag, 21. Dezember 2019

Gedanken

Fast all unser Leiden ist das Produkt unserer Gedanken. Wir verbringen fast jeden Moment unseres Lebens verloren im Denken und als Geiseln dieser Gedanken. Du kannst diesen Bann brechen, aber es braucht Training, genauso wie es Training braucht, um sich gegen einen körperlichen Angriff zu verteidigen.

 

Sam Harris

Freitag, 20. Dezember 2019

Den gegenwärtigen Moment

Wie wir dem gegenwärtigen Moment Aufmerksamkeit schenken, bestimmt die Natur unserer Erfahrung und die Qualität unseres Lebens.

 

Sam Harris

Donnerstag, 19. Dezember 2019

Unser Wille

Unser Wille ist einfach nicht von uns selbst gemacht. Gedanken und Absichten entspringen aus Hintergrundursachen, die uns nicht bewusst sind und über die wir keine bewusste Kontrolle ausüben. Wir haben nicht die Freiheit, die wir zu haben glauben.

 

Sam Harris

Mittwoch, 18. Dezember 2019

Erwachen

Beim Erwachen geht es nicht darum, das Menschsein zu übersteigen. Es geht nicht darum, unsere Emotionen, unsere Persönlichkeit oder unsere Gedanken zu verwandeln. Es geht darum, sich aus unserem engen, mit Gedanken identifizierten, kleinen Selbst herauszubewegen und aus dem Mitgefühl und Verständnis von offenherzigem Bewusstsein zu leben.

 

Loch Kelly

Dienstag, 17. Dezember 2019

Ein erwachtes Leben

Wie würde die Welt aussehen, wenn mehr von uns entdecken würden, wie man ein erwachtes Leben führt? Das Erwachen beginnt mit einer Verschiebung aus unserem kleinen, separaten Ich, um ein "waches" Bewusstsein zu entdecken, von dem wir spüren, dass es die ganze Zeit da war.

 

Loch Kelly

Montag, 16. Dezember 2019

Die Stimmen in unserem Kopf

Wir nehmen oft an, dass wir die Stimmen in unserem Kopf sind. Aber wer wir in erster Linie sind, ist das Bewusstsein, dass diese Gedanken hört, und das Verweilen in diesem Bewusstsein bringt einen inneren Frieden, der Gedanken annehmen kann, ohne aus ihnen eine Identität zu bilden.

 

Loch Kelly

Sonntag, 15. Dezember 2019

Formloses Bewusstsein

Wenn wir erkennen, dass das, was wir sind, formloses Bewusstsein ist, beginnen wir die Angst vor dem Tod zu verlieren. Wenn wir als dieses formlose Bewusstsein erkennen, dass wir auch physische Form sind, beginnen wir die Angst vor dem Leben zu verlieren.

 

Loch Kelly

Donnerstag, 12. Dezember 2019

Meditieren und Gebet

Meditieren ist ein Akt des Glaubens; es ist die höchste Form des Gebets. Es ist das stille Gebet, in dem wir uns für das göttliche Mysterium unserer eigene Existenz öffnen. Das ist tatsächlich die Essenz der Meditation.

Adyashanti, in "Jesus, der Zenmeister", S. 136







Mittwoch, 11. Dezember 2019

Glaube kann uns bereit machen

„Der Glaube kann Sie öffnen für eine Wirklichkeit, die sich weit jenseits der gewöhnlichen Wahrnehmung befindet. Diese Wirklichkeit nannte Jesus das Himmelreich, in anderen Traditionen wird sie die Erleuchtung genannt. Erleuchtung kann nicht mit unserem Geist erfasst werden; man kann nur zu ihr erwachen. Sie bedeutet einen vollkommenen Wechsel der Perspektive vom gewöhnlichen Ego-Bewusstsein hin zum Bewusstsein der Einheit und Vollständigkeit. Dafür kann Glaube Sie bereit machen, wenn Sie an den Ort der Stille in sich glauben. Finden Sie den Ort  in sich selbst, wo nichts sich jemals bewegt, und durch ihn können Sie Eingang finden in das Königreich."

Adyashanti, in "Jesus, der Zenmeister", S. 135




Dienstag, 10. Dezember 2019

das Vertrauen in das Unsichtbare

Heutzutage hat Glaube fast immer mit einer Art Glaubensstruktur zu tun. Aber Jesus gibt nie eine Anweisung, woran jemand glauben muss; er sagt nicht, „dein Glaube an mich hat dich geheilt". Vielmehr ist es der Glaube selbst, das Vertrauen in das Unsichtbare, der heilt.

Adyashanti, in "Jesus, der Zenmeister", S. 134





Montag, 9. Dezember 2019

auf der Suche nach der inneren Wahrheit

„In meiner Arbeit als Lehrer begegne ich ständig Menschen, die in der Kirche aufgewachsen sind, sich aber irgendwann von ihrer Religion abgewandt haben, weil sie es müde waren, immer wieder zu hören, dass ihre grundlegende Natur einen Makel hat…Sie lehnen diese Art Botschaft irgendwann ab, weil sie so schmerzhaft ist und vor allem nicht der inneren Intuition entspricht."

Adyashanti, in "Jesus, der Zenmeister", S. 131




Sonntag, 8. Dezember 2019

im NetzwerkEINS-Impuls diese Woche

Diese Woche möchte ich mit dir, Leser*in des NetzwerkEINS-Impulses, Gedanken von Adyashanti über Jesus, den Glauben und die Aufgabe der Religion teilen. Sie stammen aus seinem Buch Jesus, der Zenmeister. Denn ich stimme mit seiner Auffassung überein:

Die Kirchen, Synagogen und Tempel aller Religionen sind mit dieser Aufgabe betraut - die alten Geschichten und Lehren so zu interpretieren, dass sie uns für das transzendente Mysterium des Lebens öffnen, und nicht so, dass sie uns im Ego-Zustand gefangen halten durch Furcht, Schuld und Unterdrückung.

Martin




Samstag, 7. Dezember 2019

Unsere Arbeit

Unsere Arbeit besteht darin, unsere Herzen in der Hölle offen zu halten.

Stephen Levine

Freitag, 6. Dezember 2019

Fremdheit

Vergessen wir nicht, dass die Anderen wirklich andere sind und dass ihr Urteil über uns durch tausend Dinge verzerrt und verdunkelt ist, die alleine mit ihnen zu tun haben und nicht mit uns. Selbstbestimmt zu leben heisst auch, die Fremdheit auszuhalten.

Peter Bieri, Wie wollen wir leben?, S.31.

Donnerstag, 5. Dezember 2019

Erinnerungen

Das Leben besteht aus Erinnerungen, abgesehen von dem einen gegenwärtigen Augenblick, der so schnell vorübergeht, dass man ihn kaum erwischt.

Tennessee Williams

Mittwoch, 4. Dezember 2019

Selbstbestimmung III

Selbstbestimmt werden wir erst durch die Position des Verstehens: Indem wir ihre Wucht und Aufdringlichkeit als Ausdruck unserer seelischen Identität sehen lernen, verlieren die Erinnerungen den Geschmack der inneren Fremdbestimmung und hören auf, uns als Gegner zu belagern.

Peter Bieri, Wie wollen wir leben?, S.23.

Montag, 2. Dezember 2019

Selbstbestimmung II

Wie können wir unterscheiden zwischen einem Einfluss, der uns an der Selbstbestimmung hindert, und einem, der sie fördert?
Es gibt nicht viele Fragen, die für das menschliche Zusammenleben so wichtig sind wie diese.

Peter Bieri, Wie wollen wir leben?, S.28.

Sonntag, 1. Dezember 2019

Selbstbestimmung I

Ich habe das Gefühl, nur dann wirklich über mich selbst zu bestimmen, wenn ich der Drift meiner Einbildungskraft, der Schwerkraft meiner Phantasie folge.

Peter Bieri, Wie wollen wir leben?, S.27.