Samstag, 31. Oktober 2020

Heimkehr

Vater Sonne, Mutter Erde

Nein, ich bin keine Waise!

Nur zu lange fort gewesen – im Steineland, im Schattental.

Als Kind einst von der Hand gerissen voll Übermut

Und fremde Pfade gegangen.

Vom Ehrgeiz gepackt

Vom Glanz geblendet,

nur der eigenen Kraft vertrauend.

 

Das Leben hat mich arm und fremd gemacht.

Vater Sonne, Mutter Erde,

nicht länger müsst ihr suchen!

Seht, hier bin ich, euer Kind.

Ich kehre heim.

Vor der Türe eures Hauses

Werdet ihr mich finden

In der Morgendämmerung.

 

Nehmt mich in die Arme und verzeiht.

 

 

 

Wolfgang Poeplau in «Texte indianischer Weisheit»

                  

 

Freitag, 30. Oktober 2020

Zwischen Hochmut und Demut 5 .und im Netz der Liebe

Wir alle sind Teil eines Puzzles.

Als Puzzleteil bist du links und rechts bei

deinen Lieben eingehängt.

Alle stehen wir in einer Richtung.

Wenn du nun die Richtung wechselst und

dich zu drehen beginnst, passiert Folgendes:

Wer dich liebt und merkt,

dass das für dich gut ist, dreht sich mit.

 

Du kannst nicht mehr, aber auch nicht weniger tun: dich drehen.

Den Rest macht die Liebe.


Franziksa Alber in Schwemm

 

Mittwoch, 28. Oktober 2020

Zwischen Hochmut und Demut 4

 

In Wahrheit bist du keinem Menschen etwas schuldig.

Du schuldest allen Menschen alles!

 

Khalil Gibran

 

Dienstag, 27. Oktober 2020

Zwischen Hochmut und Demut 3



Das Göttliche selbst sucht in uns den Weg.
Es möchte in uns und durch uns zur Entfaltung kommen. 
Das Suchen Gottes ist der Prozess der Evolution,
der sich in uns als Sehnsucht äussert.

Willigis Jäger

Montag, 26. Oktober 2020

Zwischen Hochmut und Demut 2



Die eigene Wichtigkeit ist tödlich.



Armando Torres in «Begegnungen mit dem Nagual - Gespräche mit Carlos Castañeda»

Sonntag, 25. Oktober 2020

Zwischen Hochmut und Demut 1

Zwei Taschen muss ein Mensch in seiner Jacke haben.

In der einen findet man die Worte:

Die Welt wurde um meinetwillen erschaffen,

in der anderen:

Ich bin nur Staub und Asche.

 

Weisheit der Sufi

Samstag, 24. Oktober 2020

Zwei Arten von Menschen

Es gibt nur zwei Arten von Menschen, die man vernünftig nennen kann; jene, die Gott von ganzem Herzen dienen, weil sie ihn erkennen, oder jene, die ihn von ganzem Herzen suchen, weil sie ihn nicht erkennen.

Balise Pascal, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychotherapeutinpathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.31.

Freitag, 23. Oktober 2020

Was ist der Mensch?

Der Mensch ist immer mehr, als er von sich weiss und wissen kann und als irgend ein anderer von ihm weiss.

Karl Jaspers: 1973, S.641, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychotherapeutinpathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.22.

Donnerstag, 22. Oktober 2020

Der Mensch in der Transzendenz

Nirgends ist der Mensch durch sich alleine. Er ist angewiesen auf anderes. (…) In seinem Selbstsein schafft er doch nicht sich selbst; er muss sich geschenkt werden, er weiss nicht woher. Seine tiefste Freiheit ist nicht durch ihn selbst, sondern gerade in ihr weiss er um die Transzendenz, durch die er frei in der Welt ist. 

Karl Jaspers: 1973, S.637, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychotherapeutinpathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.34.

Mittwoch, 21. Oktober 2020

Der Mensch im Umgreifenden

Der Mensch trifft in diesem Umgreifenden das Sein, das auch ohne ihn wirklich ist, wenn er auch von diesem Sein an sich nicht weiss, sondern nur so, wie es ihm in der Subjekt-Objekt-Spaltung überhaupt erscheint und zu ihm spricht.

Karl Jaspers: 1973, S.634, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychotherapeutinpathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.32.

Dienstag, 20. Oktober 2020

Wahrnehmen

Da sind wir selbst als Menschen umgreifend, da ist die Welt als das Umgreifende, das uns gegenüber steht; da ist die Transzendenz, das Absolute als das allumfassende Eine und damit als das Umgreifenden schlechthin, jenseits aller Subjekt-Objekt-Spaltung.

Frei nach Karl Jaspers: 1965, S.632, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychopathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.15.

Montag, 19. Oktober 2020

Das Ganze

Kein Ganzes ist das Ganze, jede Ganzheit ist eine unter anderen, eine relative Ganzheit. (…) Die blosse Vielfachheit, wenn wir sie wirklich und anschaulich vergegenwärtigen, zeigt eindringlich, dass eine Ganzheit des Seelenlebens nie das Ganze selber ist.

Karl Jaspers: 1973, S.661, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychotherapeutinpathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.21.

Sonntag, 18. Oktober 2020

Ganzheit

Man glaubte, immer wieder auf andere Weise, Methoden zu gewinnen, den Menschen als ein Ganzes zu erfassen. (…) Auf jedem dieser Wege, die in begrenztem Masse ergiebig waren, erwies sich die vermeinte Ganzheit als eine Ganzheit innerhalb der einen umfasenden, niemals Gegenstand werdenden Ganzheit des Menschen, niemals als diese Ganzheit selber.

Karl Jaspers: 1967, S.166, in Karl Jaspers' Allgemeine Psychotherapeutinpathologie: M.Lammel, M. Bormuth, S. Sutarski, M. Bauer, S. Lau, S.12.

Mittwoch, 14. Oktober 2020

4 Einfach wieder schlendern

...
Einfach wieder schlendern
Ohne höh'ren Drang.
Absichtslos verweilen
In der Stille Klang.

Einfach wieder schweben,
Wieder staunen und
Schwerelos versinken
In den Weltengrund.

Glück ist flüchtig, kaum zu fassen.
Es tut gut, sich sein zu lassen...

KONSTANTIN WECKER

Dienstag, 13. Oktober 2020

3 Einfach wieder schlendern

...
Muss man sich denn stets verrenken,
Einzig um sich abzulenken,
Statt sich einem Sommerregen
Voller Inbrunst hinzugeben?

Lieber mit den Wolken jagen,
Statt sich mit der Zeit zu plagen.
Glück ist flüchtig, kaum zu fassen.
Es tut gut, sich sein zu lassen...

KONSTANTIN WECKER

Montag, 12. Oktober 2020

2 Einfach wieder schlendern

... und die Bäume nicken
Dir vertraulich zu.
Und in ihren Blicken
Find'st du deine Ruh.

Und die Stille senkt sich
Leis' in dein Gemüt.
Und das Leben lenkt sich
Wie von selbst und blüht ...

KONSTANTIN WECKER

Sonntag, 11. Oktober 2020

1 Einfach wieder schlendern ...

Einfach wieder schlendern,
über Wolken gehn
Und im totgesagten Park
Am Flussufer stehn.

Mit den Wiesen schnuppern,
Mit den Winden drehn,
Nirgendwohin denken,
In die Himmel sehn.

Und die Stille senkt sich
Leis' in dein Gemüt.
Und das Leben lenkt sich
Wie von selbst und blüht.
(...)

Konstantin Wecker

Samstag, 3. Oktober 2020

berühren der Wirklichkeit, die das Unfassbare in sich hält

Nicht zu fassen, was mit uns und mit der Welt geschieht und auf wie vielen verschiedenen Ebenen und wie widersprüchlich…
Darunter, darin gibt es eine Wirklichkeit, eine Liebe, eine Bewusstheit, die das alles in sich hält. 

Derzeit läuft in den Schweizer Kinos ein Film, der davon erzählt, wie Menschen dieses Einssein erfahren: „Oneness - Journey to Awakening". Wir vom NetzwerkEINS zeigen ihn am Sonntag, 29. November, in Köniz (Bern) und diskutieren anschliessend mit der Regisseurin - vormerken!

Und heute einen schönen Sonntag, an dem du diese Ebene berührst. Das kleine Ich, das das ganze Leben suchte und sich so bemühte zu erwachen, kann leider nicht dabei sein. Denn sein Zurücktreten ist Erwachen - eine ganz schöne Stelle in dem Film.

Mit einem Lächeln,
Martin




Freitag, 2. Oktober 2020

nicht zu fassen

Was heute durch uns Menschen und mit uns geschieht, ist nicht zu fassen.
Es entlastet mich, das einzugestehen.




Donnerstag, 1. Oktober 2020

realistisch sehen

Um die Wirklichkeit realistisch sehen zu können, braucht es die Fähigkeit zu trauern.