Donnerstag, 31. Dezember 2020

Was ist ein Jahr?

Was ist ein Jahr?
Ein künstliches Gebilde, das uns hilft unsere und Erfahrungen und Erwartungen einzuteilen?
Als Grundlage für unseren Blick aufs Leben trennt uns diese Sichtweise jedoch von dem was ist. Es führt uns unweigerlich von der Nostalgie oder vom Bedauern in die Hoffnung oder die Angst - ein ständiges Wechselbad der Gefühle, das uns gefangen hält.
Was wäre, wenn wir uns von diesem Konstrukt lösen würden? Nicht mehr in Vergangenheit, Heute und Zukunft zu denken? Es gäbe kein 2020 zum vergessen, es gäbe keine guten alten Zeiten, es gäbe keine unsichere Zukunft.
Was wäre, wenn wir statt zurückzublicken oder vorauszuschauen, im Moment verweilen würden? Das Hier und Jetzt ist unsere Existenz, der einzige Moment in dem wir wirklich Lebendig sind. Alles andere ist nicht. 2020 gibt es nicht, nur in unserer Erinnerung. 2021 gibt es nicht, nur in unserer Erwartung.
Lasse los und sei, unendlich...

Michel

Dienstag, 29. Dezember 2020

Gestalter

Wir können die Gestalter unseres Schicksals werden, wenn wir aufgehört haben, uns als seine Propheten aufzuspielen.

 

Karl Popper in „The Open Society and Its Enemies“

 

Sonntag, 27. Dezember 2020

Aber man ehrt die Gesundheit

Man arbeitet noch, denn Arbeit ist eine Unterhaltung. Aber man sorgt, dass die Unterhaltung nicht angreife. Man wird nicht mehr arm und reich: Beides ist zu beschwerlich. Wer will noch regieren? Wer noch gehorchen? Beides ist zu beschwerlich. Kein Hirt und eine Herde! Jeder will das Gleiche, jeder ist gleich: Wer anders fühlt, geht freiwillig ins Irrenhaus. (. . .) Man hat sein Lüstchen für den Tag und sein Lüstchen für die Nacht: Aber man ehrt die Gesundheit.

Aus „Also sprach Zarathustra" von Friedrich Nietsche

Samstag, 26. Dezember 2020

Ken Wilber im Interview II

„Was können wir tun, um Gesellschaften zu gestalten, die der grösstmöglichen Anzahl von Menschen das bestmögliche Leben ermöglichen? Den Menschen dabei zu helfen, wirklich heranzureifen (growing up) und „aufzuwachen" (waking up). Wenn wir das nicht tun, leugnen wir die Kernaspekte des Menschen und ignorieren unser menschliches Potenzial - und das hat katastrophale Folgen."

Ken Wilber im Interview

Freitag, 25. Dezember 2020

Ken Wilber im Interview I

„Der zentrale Impuls meiner Arbeit besteht darin, die Tatsache zu vermitteln, dass allgemein gesprochen, jede*r Recht hat. In diesem Universum gibt es Platz für alles und jede*n. Und wir werden glücklicher, wenn wir dieses Alles umarmen. Und wir werden umso unglücklicher und depressiver, je enger, begrenzter, fragmentierter wir werden.

Die Evolution ist ganz sicher auf unserer Seite, denn ein unbestreitbarer Aspekt der Evolution ist, dass sie sich hin zu grösserer Komplexität, umfassenderer Ganzheit und weiterem Bewusstsein bewegt.

Je mehr dies geschieht, je weniger Dinge ausserhalb von uns sind, die uns verärgern, verletzen oder deprimieren können, umso glücklicher werden wir. Denn wir umarmen immer mehr Aspekte der tatsächlichen Wirklichkeit."

Ken Wilber (Interview „Waking up, growing up" mit Ramon Pachernegg auf www.wegezumselbst.at zu kaufen, dt. Untertitel)

Donnerstag, 24. Dezember 2020

Ein Licht

„In Wahrheit gibt es nur ein einziges Licht, das durch unterschiedliche Fenster scheint und uns durch die Person jedes einzelnen Propheten erreicht."

Rumi

Mittwoch, 23. Dezember 2020

Spirituelle Intelligenz

„Eine wirkliche Weiterentwicklung des Menschen ist nur möglich durch bewusste Aktivierung der spirituellen Intelligenz. Nur aus unserer Quelle finden wir umfassende Antworten auf die uns bedrängenden Probleme und Fragen unserer Zeit."

Anna Gamma: „Den eigenen Platz im Ganzen finden" (2017)

Dienstag, 22. Dezember 2020

Alles ist das Mysterium

"Was immer du als ICH erlebst, als guten oder schlechten Tag, Schönheit oder Hässlichkeit, Mitgefühl oder Grausamkeit - alles ist und bleibt das Mysterium, das sich selbst erfährt und sich in Zeit und Form hinein erweitert. Nichts sonst geschieht."

Adyashanti

Montag, 21. Dezember 2020

Höchstes Mitgefühl

„Mich offen einlassen auf das, was gerade jetzt ist, ist das höchste Mitgefühl."

Doris Zölls im Interview

Sonntag, 20. Dezember 2020

Was meint Bewusst-Sein?

„Stille schafft Bewusst-Sein. Bewusst-Sein meint, dass ich erkenne, dass nicht Ich lebe, sondern dass das Leben sich durch mich gestaltet. Dass das Leben sich in meinem Fühlen, meinem Denken, meinem Handeln, meinem Wollen ausdrückt. In dem Moment, in dem dieses Wollen sich ausdrückt und ich erkenne, dass es sich ausdrückt, ist es schon nicht mehr in derselben Vehemenz gegeben, so dass ich ihm nicht zwingend folgen muss. Das ist Bewusst-Sein, das ist innere Freiheit: das ich nicht getrieben werde von dem, wie ich gestrickt bin."

Doris Zölls, Zen-Meisterin, im Interview mit Thomas Steininger (evolve-Radio v. 10.12.20)

Samstag, 19. Dezember 2020

es wird heller, während es dunkler wird

Das Licht nimmt zu, Kerze um Kerze. Während es rund um uns immer noch dunkler wird, geht es auf die Geburt des Lichtes zu, das sich vor 2000 Jahren in der Gestalt von Jesus Christus zeigte und heute in uns. Das Weihnachtsfest können wir als Erinnerung verstehen, dass wir aus diesem Licht kommen und es durch uns in die Welt strahlt. Es wäre ein Riesengeschenk, könnten wir es heute einmal einen kurzen Moment in der Tiefe unseres Herzens spüren oder auch im unerwarteten Blick eines Menschen. Es ist da. Auch die Konjunktion von Jupiter und Saturn morgen Abend ist so ein Lichtblitz, ein Aufleuchten.

Freitag, 18. Dezember 2020

Donnerstag, 17. Dezember 2020

Grundregel des evolutionären Dialogs - 4

Jedes Gespräch lebt von unserer aktiven Teilnahme. Auch wenn du gerade nicht sprichst, bleib mit den anderen Menschen und mit dem Gespräch in Verbindung. Bring dich ein.

Experimentiere mit diesem Hinweis in den nächsten Gesprächen, die entstehen. 

Mittwoch, 16. Dezember 2020

Grundregel des evolutionären Dialogs - 3

Wirklich zuzuhören ermöglicht es, miteinander ein Gespräch zu entwickeln, das aufeinander aufbaut. 
Wirklich zuzuhören erlaubt uns, in einem immer weiteren Verständnis zusammen zu kommen.

Wenn dir heute in einer Begegnung, in einem Gespräch dieser Hinweis einfällt, kannst du ihn grad ausprobieren und damit experimentieren. Diese Regeln hat Thomas Steiniger und sein Team formuliert, Herausgeber der Evolve, Magazin für Bewusstsein und Kultur.

Dienstag, 15. Dezember 2020

Grundregel des evolutionären Dialogs - 2

Es ist leicht, intellektuell oder zu persönlich zu sein. Die Lebendigkeit des Dialogs lebt von unserem gemeinsamen Interesse an dem, was zwischen uns inhaltlich und im Bewusstseinsfeld entsteht.

Wenn dir heute in einer Begegnung, in einem Gespräch dieser Hinweis einfällt, kannst du ihn grad ausprobieren und damit experimentieren. Diese Regeln hat Thomas Steiniger und sein Team formuliert, Herausgeber der Evolve, Magazin für Bewusstsein und Kultur.

Montag, 14. Dezember 2020

Grundregel des evolutionären Dialogs - 1

Ein wirklicher Dialog entsteht dann, wenn wir an dem mehr interessiert sind, was wir noch nicht wissen, als an dem, was wir bereits wissen.

Wenn mir heute in einer Begegnung, in einem Gespräch dieser Hinweis einfällt, kann ich ihn grad ausprobieren und damit experimentieren. Diese Regeln stammen von Thomas Steiniger und seinem Team, Herausgeber der Evolve, Magazin für Bewusstsein und Kultur.


Sonntag, 13. Dezember 2020

wem trauen?

Ich kam an das Ufer des Sees, blickte hinaus und spürte mit einem Mal: Trau den grossen Bewegungen, den grossen Elementen des Wassers, der Erde, der Liebe.

Da sind so viele Wellen, die durch mich hindurchrollen und meine Emotionen aufrühren, Geschehnisse, Gefühle, aussen, innen – da vergesse ich die grossen Bewegungen, den See, das Meer, den Fluss, auf denen diese Bewegungen des Alltags geschehen. Schlagzeilen, Stimmungen, Befürchtungen, Nebel. Und dann diese unerwartete Begegnung mit dem Wasser, als ich ans Ufer kam…

Ich merkte, wie Ängstlichkeit und Verwirrung sich lichteten, ich mich wieder still des Da-Seins freuen konnte und ich vertrauensvoller in das Dunkle hinein weiterging.

Martin Rafael

Samstag, 12. Dezember 2020

Warum meditieren?

Meditation bringt uns in Berührung mit dem, was die Welt im Innersten zusammenhält.“

 


– Johann Wolfgang von Goethe

 

Freitag, 11. Dezember 2020

Wahrnehmung wagen

 

Laut Don Juan ist es Furchtsamkeit, die die menschliche Wahrnehmung begrenzt. Um in der Lage zu sein, mit unserer Umgebung klar zu kommen, haben wir die Gabe unserer Wahrnehmungsfähigkeit aufgegeben, die Gabe, alles als Zeuge wahrzunehmen. Wir opfern den Flug der Bewusstheit um der Sicherheit des Bekannten willen. Wir können starke, kühne und gesunde Leben führen; wir können makellose Krieger sein; aber wir wagen es nicht!

Armando Torres in «Begegnungen mit dem Nagual, Gespräche mit Carlos Castañeda»

 

Donnerstag, 10. Dezember 2020

Bleiben ist nirgends

Ist es nicht Zeit, dass wir liebend 

uns vom Geliebten befrein -  

Bleiben ist nirgends


Rainer Maria Rilke


....und wenn unter unserem Geliebten das Leben vor der Pandemie gemeint wäre?..

Samstag, 5. Dezember 2020

Die Kultur des Zuhörens

Wir fangen etwas an, wir schlagen unseren Faden in ein Netz der Beziehungen. Was daraus wird, wissen wir nie. Wir sind alle darauf angewiesen, zu sagen: "Herr vergib ihnen was sie tun, sie wissen nicht was sie tun". Das gilt für alles Handeln einfach ganz konkret. Weil man es nicht wissen kann. Das ist ein Wagnis. Dies Wagnis ist nur möglich, im Vertrauen auf die Menschen. In das schwer genau zu fassende, grundsätzliche Vertrauen in das Menschliche aller Menschen, anders könnte man nicht.

SWR2 Wissen 28.11.20, Hannah Arendt - Widerstand, Revolution und Freiheit


Donnerstag, 3. Dezember 2020

Die Gedanken

Nur die Gedanken, die sich selber nicht verstehen, sind wahr. 

Frei nach Theodor W. Adorno, Minima Moralia 


Mittwoch, 2. Dezember 2020

Erkenne wer du bist

Erkenne wer du vom Kern deines Wesens her bist und dann werde es. Alles wird sich daraus ergeben, wie eine Geschichte, die sich mehr oder weniger von selbst erzählt.

Bas Kast, Die Entscheidungen deines Lebens, in der Sternstunde Philosophie vom 29.11.20

Dienstag, 1. Dezember 2020

Die Verkostung der Dinge von Innen her

Nicht das Vielwissen sättigt die Seele, sondern die Verkostung der Dinge von Innen her.

Ignatius von Loyola

 


Montag, 30. November 2020

Grazie

Zur Erreichung der Grazie müssen die Gründe des Herzens mit den Gründen des Verstandes verbunden werden.

Gregory Bateson, Ökologie des Geistes, S.183


Freitag, 27. November 2020

6. Einheit und Versöhnung


Der Anfang ist immer ein Innehalten – ein Heraustreten aus dem Hamsterrad der Automatismen. In der Psychotherapie ist die Ratlosigkeit/Irritation der Boden für das Neue. 

Wenn sich das Vertrauen vertieft, können wir ratlos und gleichzeitig im wachen klaren Geist anwesend sein. Mit uns allen geschieht Evolution. Spüren, denken und handeln wir Schritt um Schritt. Das Motto heisst: Versöhnung und Einheit - für uns Menschen und unsere Erde.



Madeleine 





Donnerstag, 26. November 2020

5. Einheit und Versöhnung


Unrecht passiert. Wir empören uns. Da ruft etwas in uns nach Gerechtigkeit. Erkennen wir, ob und wie wir persönlich aktiv werden können. Wo sind unsere Möglichkeiten und Grenzen. Hören wir auf, unsere Kraft in der Empörung, Beschuldigung und Abspaltung zu verpuffen
Kultivieren wir stattdessen unermüdlich unsere offene, mitfühlende, präsente Mitte und damit unser Vertrauen. Seien wir «Fels in der Brandung» für unsere nächste Umgebung. Einheit und Versöhnung sind überall heilsam – nicht nur in der USA.

Madeleine 




Mittwoch, 25. November 2020

4. Einheit und Versöhnung


Abspaltung und Beschuldigung sind Bewältigungs-Strategien, um unser Selbst-Ideal bzw. unser Ego zu verteidigen. 


Sind wir jetzt allmählich reif genug, dieses zerbrechliche idealisierte Selbstbild hintanzustellen und zu spüren, welch positive Kraft aus einer geeinten Menschheit hervorbricht. Können wir auf „Trumps" zugehen, ihre Ängste würdigen, um nicht neue Abspaltung zu erzeugen und dennoch unserem Weg treu bleiben?


Madeleine




Dienstag, 24. November 2020

3. Einheit und Versöhnung


Um Einheit und Versöhnung geht es auch in unserem eigenen Inneren. Auch wir sind all zu oft in uns gespalten. Gerne würden wir die eigenen kleinen «Trumps» entmachten.  Wir freuen uns, sie zwischendurch lahmzulegen … stellen aber fest, dass sie bei heiklen Situationen schnell wieder Nahrung finden und kräftig zuschlagen können. 

Können wir uns damit versöhnen, dass wir diese menschliche Anlage in uns tragen und uns dennoch in die Verantwortung nehmen, bewusst dagegen zu steuern. 


Madeleine 





Montag, 23. November 2020

2. Einheit und Versöhnung


Abspaltung und Beschuldigung sind Gegenpole von Einheit und Versöhnung. Es sind  Bewältigungsstrategien, die in Medien, politischen Diskussionen, zwischen Nationen und Religionen, etc. – nicht zuletzt auch in unseren Beziehungen öfters zu beobachten sind. Sie rauben viel Kraft und gehören dennoch zum evolutionär-menschlichen Entwicklungsprozess.

Madeleine