Mit zwanzig ist unser Herz unfertig und zagend, voller Sehnsucht nach Ichweissnichtwas, und wenn wir glücklich sind, spüren wir es nicht und wissen es erst hinterher, wenn das Glück verloren ist. „Ich war eine glückliche Frau" - mit diesem genialen Satz beginnt eine Erzählung der Niederländerin Margriet de Moor. Heute weiss ich, dass das Glück kein Zustand ist, nachdem man verzweifelt suchen muss. Es ist immer nur ein Augenblick, ich habe gelernt, ihn zu erkennen und zu geniessen. Aus der Summe glücklicher Augenblicke setzt sich das Glück des Lebens zusammen. Diesem Glück bin ich heute viel näher als damals, mit zwanzig.
Elke Heidenreich, Altern, S. 18 f, Hanser Verlag
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